42 Berlin stellt sich zum Kick-Off des Auswahlprozesses “Piscine” gemeinsam mit prominenter Unterstützung der Öffentlichkeit vor.

Riesen Dankeschön an den Neuköllner Bürgermeister Martin Hikel und unsere Vize-Präsidentin Andrea Morgan Schönwetter, die sich gestern die Zeit genommen haben unseren neuen Campus in der Harzer Straße zu besuchen.

42 Wolfsburg/Berlin
6 min readJun 23, 2022

June 23th, 2022

Am Mittwoch, den 22.06.2022, lud die Programmierschule 42 Berlin erstmals offiziell in den neu bezogenen Standort in der Harzer Str. 39–42 in Berlin-Neukölln. Der Neuköllner Bürgermeister Martin Hikel, Vertreter:innen hochkarätiger Partnerunternehmen, 42 Wolfsburg/Berlin Vize-Präsidentin Andrea Morgan-Schönwetter, sowie der Rektor und CEO der 42 Berlin, Dr. Max Senges, standen den Journalist:innen Rede und Antwort.

Max Senges zeigte sich erleichtert, dass der Lackmustest für den neuen Standort mit dem Kick-Off des ersten Piscines (Auswahl-Bootcamps) mit fast 130 Bewerber:innen erfolgreich bestanden ist. Das Angebot wird angenommen und das Team der 42 Berlin freut sich, im ohnehin schon bunten und vielfältigen Neukölln noch einen weiteren Farbtupfer setzen zu können. Die Hälfte der Studierenden komme nicht aus Deutschland und insgesamt seien — passend zum Namen der Schule — Bewerber:innen aus 42 Nationen beim 4-wöchigen Piscine dabei. Den Frauenanteil von 25% wolle man perspektivisch zwar noch weiter erhöhen, für den Bereich sei dieser Wert aber bereits deutlich überdurchschnittlich und eine positive Tendenz. Die Kandidaten sind zwischen 18 und 48 Jahren alt.

Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel zeigte sich erfreut, dass die 42 Berlin sich für die Geyer-Werke in seinem Bezirk als Standort entschieden habe. Das hierarchiefreie didaktische Konzept der Schule habe ihn beeindruckt. Auch, weil es nicht-linearen Biografien Möglichkeiten eröffnet: “Diese Menschen, für die Neukölln als Bezirk auch steht, brauchen Perspektiven für erfüllende zukunftssichere Jobs und wir brauchen sie auf dem Arbeitsmarkt.”

Das 42 Peer-Learning-Konzept, das Bürgermeister Hikel ansprach, erfordert Kompetenzen, die dabei helfen sich selbst zu organisieren und immer wieder nach neuen Lösungsansätzen zu suchen. Andrea Morgan-Schönwetter, Vize-Präsidentin der 42 Wolfsburg/Berlin sowie Head of Recruiting and Employer Branding bei @CARIAD/ Volkswagen sieht in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung bei den Unternehmen, die Studierenden der 42 Berlin bereits während der Ausbildungszeit mit Praktika zu unterstützen. Eine der wichtigsten Fragen dabei für sie: “Wie wir zukünftig Eigenmotivation fördern können”. Dass bei der Suche nach einer Antwort auch Chancen für ein Umdenken in der Arbeitswelt entstehen können bekräftigte sie mit den Worten: “Wir können hier wirklich etwas Neues schaffen”.

Auch eine der angehenden Studierenden kam zu Wort. Als sie durch einen Post auf Instagram auf das kostenlose Studium an der 42 Berlin aufmerksam wurde, entschied sich Pritika, sich zu bewerben und durchläuft jetzt das Piscine. Das sei nicht einfach, aber sehr motivierend: “Ja, wir werden ins kalte Wasser geworfen, aber es gibt auch Rettungsringe. Das sind die anderen Mitschüler:innen.” Als junge Frau möchte sie auch mitwirken, das Bild vom Programmierer als nerdigem Typen mit geringer Sozialkompetenz zu verändern.

Unternehmen werden durch das Aufkommen neuer Ausbildungsformate noch vor weitere Herausforderungen gestellt. Wie bewertet man als Personaler:in die Eignung von Bewerber:innen, wenn es weniger um Abschlüsse geht sondern um praktische Kompetenzen vor allem ein verantwortungsvolles, unternehmerisches Mindset? Philip Schlenker von der Bayer AG sieht in den im Studium an der 42 Berlin verankerten Praktika die Möglichkeit, sich “nicht nur auf formale Kriterien verlassen zu müssen, sondern im realen Kontext auf die Fähigkeiten der potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schauen zu können.” Das die 42er gut in die moderne Arbeitswelt passen zeigt die Erfahrung aus dem mittlerweile über 40 Standorten des Schulnetzwerks, das rund ⅔ der 42 Praktikanten ein Jobangebot bekommen. “Zum Glück”, sagt Senges, ”nimmt nur ca. ⅓ dieses erste Angebot an. So können wir mit ⅔ der Studierenden die ca. 2–3 Jahre dauernden Spezialisierung-Programme durchziehen”.

Ähnlich argumentiert auch André Biener von SAP und sieht dabei den Bedarf, Prozesse in Unternehmen zu überdenken: “Es ist leicht über Inklusion und Diversität zu reden. Aber durch Kooperationen werden Unternehmen gezwungen, damit auch in der Praxis umzugehen. Wir hoffen, dass Studierende aus Neukölln den Weg in viele Unternehmen finden und sich das Bild davon, wie Talente aussehen, in den Köpfen verändert”.

Astrid Aupperle von Microsoft Deutschland bekräftigte, dass es Kreativität, Offenheit und Veränderungswillen brauche, um die Chancen der Zukunft ergreifen zu können. Damit das gelingt, sei es von großer Bedeutung, dass sich Unternehmen mit besonders großem Bedarf an IT-Fachkräften, auch gesellschaftlich engagieren und sich für gute Ausbildungs- und Zugangsbedingungen einsetzen.

Sabine Reuss, Vice President von 42 Berlin und Chief Marketing & Communications Officer bei Capgemini Germany stimmt dem zu und sieht mit dem Start der 42 Berlin einen guten Grundstein für die Optimierung einer zukunftsfähigen IT-Ausbildung gelegt, die praktische Codingkompetenzen und zudem Selbstverantwortung und Teamarbeit vermittelt. Diese, so Reuss, würden von den Unternehmen “sehr geschätzt”.

Dabei gäbe es aber “nicht das eine Lernkonzept”, so Philip Maas, Senior Project Manager bei T-Systems International GmbH, “sondern wir brauchen eine Vielfalt an Ansätzen, um den Fachkräftemangel zu bewältigen”.

Sarah Al-Alawi, die für das Quartiersmanagement Harzer Straße auf dem Podium saß, hob die Gemeinsamkeiten ihrer Institution und der 42 Berlin hervor: “Wir setzen beide auf Empowerment und wollen Zusammenhalt stärken. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir uns gegenseitig befruchten können. Für Menschen im Quartier bietet die 42 Berlin neue Wege für Karrieren.”

Ein Journalist wollte genauer wissen, welchen Input die Studierenden erhalten. Auch wenn es keine Professoren und Vorlesungen gäbe, müsse doch jemand sagen, wie “es richtig geht”. Rektor Max Senges führte aus, dass es die eindeutig richtige Lösung in vielen Fällen gar nicht gibt und die Studierenden nicht nur Coding lernen, sondern auch, konstruktives Feedback zu geben. Durch den kooperativen Vergleich verschiedener Ansätze entstehe im Miteinander die beste Lösung — im Gegensatz zum üblichen Wettbewerb untereinander.

Tausend Dank auch an unsere Partnervertreter Andrea Morgan-Schönwetter, Philip Schlenker, Astrid Aupperle, Sabine Reuss, Philip Maas and André Biener, die unsere Arbeit hier ermöglicht haben. Danke an das Quartiersmanagement der Harzer Straße für die herzliche Begrüßung und vor allem: Danke an Pritika und alle Piscine-Teilnehmer*innen, die unserem neuen Campus das Leben einhauchen!

Weitere Informationen findest du auf unserer Website 42berlin.de und auf unseren unseren Social Media Kanälen. Unter apply.42berlin.de kannst du dich für eine unserer zukünftigen Piscines bewerben!

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